Der evangelische Friedhof in Dellwig steht im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur. Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden, sondern die Friedhofskultur, also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun. Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln.

Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden, der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Gesellschaft hat. Hervorzuheben ist zum Beispiel die historische Dimension der Denkmäler. So sind auf dem evangelischen Friedhof in Dellwig die Gräber von vier Kindern von Ida und Friedrich von Bodelschwingh ein Anziehungspunkt für kirchengeschichtlich interessierte Besucher*innen.

Besonders bedeutsam ist auch die soziale Funktion des Friedhofs: Er erweist sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirkt auch sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich dieser Kulturraum über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als ein Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, zum Beispiel auch als Ort der Biodiversität. In diesem Sinne achten die Friedhofsgärtner in der Friedhofsgestaltung auf Artenvielfalt und Insektenfreundlichkeit. In Dellwig beispielsweise werden freie Grabstellen mit Stauden bepflanzt, die Insekten Nahrung und Zuflucht bieten.

Auf seiner Seite www.kulturerbe-friedhof.de finden sich umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur in Deutschland, die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft. 

Friedhofssatzung

Die Satzung des Friedhofs steht als Download bereit.